deutscher Philosoph; Prof. für Philosophie an der Universität Gießen 1965-1993; Arbeitsgebiete: Geschichtsphilosophie, Hermeneutik, Anthropologie, Psychoanalyse und Ästhetik; Veröffentl. u. a.: "Schwierigkeiten mit der Geschichtsphilosophie", "Abschied vom Prinzipiellen", "Apologie des Zufälligen", "Philosophie des Stattdessen", "Zukunft braucht Herkunft", "Endlichkeitsphilosophisches"
* 26. Februar 1928 Stolp/Pommern
† 9. Mai 2015 Celle
Herkunft
Odo Marquard wurde 1928 im pommerschen Stolp (heute Słupsk/Polen) geboren. Er war der Sohn eines promovierten Fischereibiologen.
Ausbildung
M.s Schulzeit und Jugend waren von der NS-Diktatur (1933-1945) geprägt. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) zählte er zu den Minderjährigen, die zum letzten Aufgebot des sog. "Volkssturms" eingezogen wurden, und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung machte M. 1946 sein Abitur in Treysa/Hessen und begann 1947 ein Studium der Philosophie, Germanistik und Theologie in Münster/Westfalen. In Freiburg promovierte er 1954 bei dem Philosophen Max Müller zum Dr. phil. mit der Arbeit "Zum Problem der Logik des Scheins im Anschluss an Kant". 1963 folgte die Habilitation in Münster mit der Schrift "Über die Depotenzierung der Transzendentalphilosophie".